zur Startseite Leitfaden zum Einschlagen eines Nagels
oder wie der Neudeutsche sagt
Workshop how to use a hammer

 

Immer wieder tauchen Gerüchte auf, unpraktisch bildbare (Intellektuelle) hätten Schwierigkeiten, einen Nagel in die Wand zu schlagen.
Um die Grundlage dieser Polemik abzubauen hier ein Leitfaden zum Thema:
,,Wie schlage ich einen Nagel physikalisch, physiologisch, psychologisch und politisch korrekt, richtig in die Wand" 

1. Vergewissern Sie sich der Existenz einer Wand. 

2. Prüfen Sie die Konsistenz der Wand. Wenn es sich um ein nach den allgemeinen Erfahrungen benagelbares Medium handelt weiter mit Punkt 3.

3. Ergreifen Sie den Nagel mit der linken (Linkshänder: rechten) Hand; am besten ähnlich Skizze 3.

4. Setzen Sie nun den Nagel mit der Spitze im rechten Winkel (90 Grad) auf das zu benagelnde Medium.

5. Ergreifen Sie mit der rechten Hand einen Hammer, dessen Proportionen einerseits Ihrem Muskelvolumen, andererseits dem Nagelvolumen entspricht, am hinteren Ende.

6. Versetzen Sie das metallene (gummine, hölzerne) Vorderteil des Hammers in eine leicht bogenförmige am Schlusse der  Bewegungsrichtung tangential in eine Gerade übergehende Bewegungsrichtung.

7. Versuchen Sie, den Endpunkt der Hammerkopfbewegungslinie so auf den Nagelkopf zu projizieren, daß der letztere vom ersteren getroffen wird.

8. Sollte der Nagel dabei eine gewisse Krümmung erfahren, so variieren Sie die Schlagrichtung und erklären den interessierten Kommentatoren, Sie hätten soeben eine Materialprüfung vorgenommen.

9. Sollte sich der  Daumen überraschend erhitzen, oder der Daumennagel  spalten, oder es tritt bohrender Schmerz eine Blutung oder Schwellung auf, deutet dies daraufhin, dass Sie  entweder gegen Punkt 3 oder Punkt 7 vorstoßen haben.
Üben Sie nach der Amputation weiter: Wir kennen daumenlose Meisternagler.

10. Halten Sie nicht inne, bis der Nagel, der ja eine Art kernspaltende Wirkung im zu benagelnden Medium ausübt, genügend  tief eingedrungen ist.

11. Legen Sie nach getanem Werk den Hammer mit einer betont lässigen Gebärde zur Seite und unterdrücken Sie Ihr Triumphgefühl.

Den Meister erkennt man an der Selbstverständlichkeit seines Tuns.